Overwatch 2: Mauga und die Bedeutung der kulturellen Repräsentation

Blizzard Entertainment plant, Overwatch 2, einen neuen Charakter namens Mauga einzuführen. Mauga wird der 39. Held sein. Nicht nur ist er ein Charakter aus einer weniger bekannten ethnischen Gruppe, sondern er ist auch einer der wenigen Helden aus Ozeanien in AAA-Spielen.

Wir sprachen mit Kenny Hudson, dem Produzenten von Overwatch, über die Schritte, die das Entwicklungsteam unternommen hat, um diesen neuen Tank-Helden zu kreieren.

Mauga wurde im November 2023 zum Shooter hinzugefügt, kurz nach der BlizzCon, aber die Arbeit an ihm lief seit 2018, wie Hudson erklärt.

„Wir haben sofort angefangen an ihm zu arbeiten nachdem wir einige inspirierende Konzepte gesehen haben [und ihre Auswirkungen auf die Geschichte], und wir wussten, dass die Leute ihn lieben würden. Wir haben uns gefragt, wie wir einen Fähigkeitenbaum entwickeln können, der den Erwartungen unserer Community entspricht, und genau da haben wir angefangen,“ sagt Hudson.

Hudson erklärt, dass die ursprünglichen Pläne für Mauga anders waren, aber der Charakter sich während des Entstehungsprozesses weiterentwickelt hat.

„Als wir die Fähigkeiten ursprünglich entworfen haben, haben wir gemerkt, dass viele von ihnen hauptsächlich auf Heilung abzielten, was zur Erschaffung des Charakters Sigma geführt hat [der 2019 zu Overwatch hinzugefügt wurde]. Diese Fähigkeiten passten nicht zur Persönlichkeit von Mauga, wie wir es aus unseren Recherchen entnommen hatten,“ erklärt er.

Mauga stammt aus einer Kultur, die in Videospielen selten zu sehen ist, daher war es wichtig, seine Darstellung authentisch zu gestalten.

Um die Authentizität sicherzustellen, arbeitete das Entwicklungsteam mit kulturellen Beratern zusammen, darunter auch der Künstler Si’i Liufau, der sich auf moderne polynesische Tätowierungen und Tatau spezialisiert hat. Das Wort „Tätowierung“ stammt vom samoanischen Wort „Tatau“ ab und hat eine bedeutende kulturelle Bedeutung.

„Wir wollten Authentizität, also haben wir Si’i Liufau, einen zertifizierten samoanischen Tätowiermeister, engagiert und mit ihm zusammengearbeitet,“ erklärt Hudson.

Si’i Liufau brachte sein Wissen und seine Erfahrungen in den kreativen Prozess ein, aber die Schaffung einer authentischen Darstellung von Tätowierungen stellte eine Herausforderung dar.

„Hudson erklärt, „Er hat etwas gezeichnet, wir haben etwas gezeichnet, und wir mussten Kompromisse eingehen, weil diese Tätowierungen viele feine Details enthalten, die nicht alle Spiele-Engines verarbeiten können. Wir mussten einen Ort finden, der authentisch für Samoaner ist und gleichzeitig realistisch für unser Spiel,“

In Bezug auf die Frage der Repräsentation erklärt Hudson, dass das Entwicklungsteam beim Schaffen eines samoanischen Charakters darauf geachtet hat, schädliche Stereotypen in Bezug auf Menschen mit dunkler Hautfarbe zu vermeiden.

Die Schaffung eines samoanischen Charakters wurde eine Weile lang zurückgestellt, während das Team sich auf den Charakter Sigma konzentrierte. Hudson bemerkt jedoch, dass diese Brainstorming-Sitzungen im Allgemeinen vorteilhaft waren, da sie zur Schaffung eines neuen Charakters während der Entwicklung eines anderen führten.

Mauga blieb vorerst auf Eis liegen, und die Pandemie veränderte die Arbeitsstruktur für mehrere Jahre. Seine Einführung in das Spiel wurde verzögert.

Hudson sagt: „Die Pandemie traf uns, und wir mussten lernen, wie man Helden von zu Hause aus erschafft. Wie kommunizieren wir? Wie prototypen und gehen wir in der Vorproduktion während einer globalen Pandemie vor? Das hat Mauga weiter verzögert.“

„Wir waren mit dem Fähigkeitensatz schon fortgeschritten, aber wir hatten das Gefühl, dass wir etwas mehr Zeit brauchten. Wie bekommen wir die? Immerhin hatten wir den Charakter Ramattra bereits im Produktionsplan,“ fährt er fort.

„Wir haben eine Teamdiskussion geführt und beschlossen, die Veröffentlichungstermine von Mauga und Ramattra zu tauschen. Ramattra sollte in Staffel acht veröffentlicht werden, aber wir haben sie in Staffel zwei verschoben, weil sie bereit war, und Mauga in Staffel acht zu verschieben, gab uns die Zeit, die wir brauchten, um das Spiel fertigzustellen und vollständige Einsatzbereitschaft zu erreichen,“ fügt er hinzu.

Der Tausch der Veröffentlichungstermine ermöglichte dem Overwatch-Team mehr Zeit, die Figur von Mauga zu entwickeln.

Hudson sagt: „Glücklicherweise sind die Entwicklungspläne für Helden ziemlich lang… Das heißt nicht, dass es keine Sorge ist, aber es ist immer in unseren Köpfen. Wir haben genug Zeit, damit sich der Charakter ‚einprägen‘ kann und in den Rest des Spielcasts passt.“

„Wenn wir einen Charakter zum Leben erwecken, haben wir bereits genügend Feedback vom Team gesammelt, um Fragen wie diese zu beantworten: Ergibt dieser Held Sinn? Passt er in unsere Welt? Und wenn nicht, wie können wir ihn verbessern?“

In Bezug auf das Feedback hatten Spieler während der BlizzCon 2023 die Möglichkeit, Mauga auszuprobieren. Hudson erklärt, dass dieser Testzeitraum wertvolle Einblicke in die Entwicklung und Verfeinerung des Charakters bot.

Der Spielproduzent erklärt: „Ein unser Ziele war es, die Funktionalität von Mauga zu gewährleisten. Es gibt immer eine Phase, wenn wir einen neuen Charakter in das Gameplay einführen, in der die Spieler den Helden noch nicht gut kennen.

„Sie kennen nicht alle Gameplay-Details. In diesem Fall waren die Leute nicht daran gewöhnt, sich hinter Barrieren zu verschanzen. Aber es hat uns auch ermöglicht zu sehen, wie die ersten Tage nach Maugas Veröffentlichung aussehen könnten, wenn wir bestimmte Balanceänderungen nicht vorgenommen hätten,“ gibt Hudson zu.

Hudson gibt zu, dass er und das Entwicklungsteam während des Wochenendes keine spezifischen Reaktionen auf den Charakter Mauga erwartet hatten. Eine davon war die Arbeit an den Dialogen des Charakters.

„Eine coole Sache, die ich während der kostenlosen Testzeit bemerkt habe, war die riesige Diskussion auf Reddit über die Bedeutung aller von Mauga gesprochenen Dialoge. Das hätte ich nicht erwartet,“ erklärt er.

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