Verkehrschaos in Griechenland: Hauptautobahn gesperrt, viele Städte und Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten

Schwere Regenfälle und Überschwemmungen setzen Griechenland weiterhin zu, insbesondere in Mittelgriechenland, wo es die ganze Nacht über geregnet hat. Tausende Feuerwehreinsätze waren erforderlich, und die Hauptautobahn zwischen Athen und Thessaloniki musste aufgrund von Flut über 200 Kilometer gesperrt werden. Es gibt auch Berichte über zwei vermisste österreichische Staatsbürger.
Die österreichische Botschaft in Athen und das Honorarkonsulat in Volos arbeiten eng mit den örtlichen Behörden zusammen, um die Suche nach den Vermissten zu unterstützen. Laut Berichten handelt es sich um ein frischvermähltes Paar aus Graz, dessen Ferienunterkunft weggeschwemmt wurde, während sie auf einen Hügel flohen, um den Wassermassen zu entkommen.
Die Hochwassersituation hat sich weiter verschärft, und der Zugverkehr zwischen Athen und Thessaloniki wurde unterbrochen. Große Teile der Region Thessalien, die als „Kornkammer“ Griechenlands bekannt ist, stehen unter Wasser. Viele Städte und Dörfer haben keinen Strom und keine Wasserversorgung. Kläranlagen sind außer Betrieb, und Erdrutsche sowie umgestürzte Bäume blockieren Straßen.
Die Feuerwehr und der Zivilschutz haben zahlreiche Menschen in Sicherheit gebracht, darunter auch mit Schlauchbooten. Sogar das Militär ist im Einsatz. In der gesamten Region Thessalien, die etwa 700.000 Einwohner hat, sind praktisch alle von der Flut betroffen.
Bürgermeister der betroffenen Gebiete berichten von eingestürzten Straßen, Brücken, zerstörten Häusern und Unternehmen. Die Schäden könnten sich in Milliardenhöhe belaufen. Autos wurden ins Meer gespült, Straßen sind mit Schlamm und Trümmern bedeckt.
Das Ausmaß der Schäden ist derzeit nicht absehbar, und Premierminister Kyriakos Mitsotakis plant, die Region zu besuchen. Er betont den Zusammenhang zwischen diesen Unwettern und der Klimakrise und warnt vor zukünftigen Herausforderungen in den Sommermonaten.
Experten waren von der Intensität der Regenfälle überrascht und betonen, dass solche sintflutartigen Regenfälle normalerweise nicht einmal in den regenreicheren Wintermonaten auftreten. Dieses Ereignis stellt einen Rekord dar, da die Regenmengen die größten seit Beginn der Aufzeichnungen sind.
Bisher wurden in Griechenland vier Todesopfer gemeldet, aber es gibt immer noch Vermisste, und eine genaue Bilanz ist aufgrund der unzugänglichen Orte schwierig. Bulgarien und der Westen der Türkei waren ebenfalls von den heftigen Regenfällen betroffen und verzeichneten mindestens 14 Todesopfer.
In Bulgarien kamen vier Menschen ums Leben, darunter eine Frau und ihre Tochter, die versuchten, vor dem Hochwasser zu fliehen und von den Fluten erfasst wurden. In der Türkei gab es sieben Todesfälle, darunter sturzflutartige Regenfälle in Istanbul.
EU-Parlamentsvizepräsidentin Katarina Barley forderte EU-Hilfen für die betroffenen Länder und schlug vor, den EU-Solidaritätsfonds für den Wiederaufbau in Anspruch zu nehmen. Sie betonte, dass es sich nicht nur um gewöhnliche Wetterphänomene handele.